Fotos: Nina Helms
Formen der Natur – Schmuck – Design
Ich liebe Strukturen, Oberflächen. Risse, Rillen, Löchern, Falten, Kanten, die den Wunsch erwecken, das Material zu ertasten, zu fühlen. Die Gegensätze von stumpf und glatt. Das Licht, das sich verändert und so immer andere Vertiefungen hervorhebt. Ich liebe genauso Pflanzen, Algen, Korallen und Seeanemonen. Alles was über und unter Wasser lebt und wächst. Diese unendlich reiche, verblüffende Formen- und Farbenwelt. Und ich liebe das Wasser. Die Wellen, die Bewegung und Farben im Meer. Das Plätschern, Tröpfeln, Sprudeln in Bergbächen und Wasserfällen. Von der lebenswichtigen Bedeutung für uns alle ganz abgesehen …
Schmuck ist für mich auch tragbare Skulptur. Er sollte angenehm zu tragen sein. Schmuck soll eine Persönlichkeit unterstreichen, eventuell auch eine Art subtile Visitenkarte sein, die Interessen oder Vorlieben nach außen vorzeigt. Allein schon die Wahl zwischen Gold, Silber oder anderen Materialien ist ein Statement. Mein Lieblingsmetall ist Silber. Elegant aber auch flexibel im Alltag. Ein zarter warmer Ton in der Farbe, der je nach Oberflächenbehandlung unterschiedlich zur Geltung kommt. Aber manchmal muss es Gold sein. Oder Holz, oder etwas Gefundenes. Oder dieser Stein, der einen am Strand angelacht hat, mit dem Metall, das dazu passt. Meine bevorzugte Arbeitstechnik ist das Modellieren mit einem speziellen Goldschmiede-Wachs. So kann ich die Formen aus meinen Ideen wachsen lassen, indem ich sie aus dem Material herausfräse, säge und feile. Die Modelle werden dann in Silber gegossen und von mir versäubert und weiterverarbeitet. Ich habe von Kunden gesagt bekommen, dass sie ihren Ring gar nicht mehr ablegen und sich ohne ihn nackt fühlen. Das finde ich wunderbar, weil es mir zeigt, dass derjenige ein Schmuckstück gefunden hat, das zu ihm passt.
Mein Schmuck erinnert an Pflanzen. Aber jede/r kann in den abstrakten Formen etwas Unterschiedliches sehen. Was für die einen Flammen sind, sind für andere Blätter oder Algen. Manche Blätter sind auch Wellen. Strukturen, die an Steinoberflächen erinnern, könnten auch Wasseroberflächen oder Baumrinden sein oder umgekehrt. Alles gerne. Der Schmuck verkörpert so schöne Erinnerungen oder persönliche Vorlieben, Gedanken, die nur man selbst damit verbindet oder etwas von der Persönlichkeit vermitteln. Manchmal ist es das Thema der Inspiration, das Interesse weckt. Freunde der Meere und Wasserratten vergucken sich vielleicht in meine „Algen“, „Seeanemonen“ oder „Korallen“. Garten- oder Pflanzenfreunde finden vielleicht ein „Blatt“, dass an bestimmte Gewächse erinnert. Die Form soll angenehm zu tragen sein, denn so manches Schmuckstück wird zum ständigen Begleiter. Manchmal auch als Talisman oder Glücksbringer, z.B. weil er in einer besonderen Situation oder zu einem besonderen Lebensereignis erstanden wurde, oder einem von Herzen geschenkt wurde. Ich fertige auch Ehe- oder Partnerringe nach Wunsch und nach persönlichen Treffen und Beratung in meiner Werkstatt.
Pflanzen sind die Hauptinspirationsquelle für meinen Schmuck. Blätter unterschiedlichster Formen und Blumen. Die Strukturen von Rinden, aber genauso von Felsen. Steine faszinieren mich. Kleine Schmuck-Steine genauso wie das Gestein riesiger Felsen. Jeder hat etwas Eigenes, Wunderschönes. Eine besondere Form oder Farbe, Einschlüsse, Maserungen, Lichtbrechung, Oberfläche oder Haptik. Die unendliche Vielfalt der natürlichen Skulpturen, die die Erosion schafft, begeistert mich. Und sie repräsentieren bestimmte Orte. Auch die Orte haben für Menschen oft eine wichtige Bedeutung und so werden Steine zu Erinnerungsstücken.
1971
in Hamburg geboren
1992 – 93
Praktikum, Schmuckgalerie Hagen
1993 – 96
Studium Visuelle Kommunkikation an der HfBK Hamburg
1996 – 99
Studium und Diplom Schmuckdesign am IED (Instituto Europeo di Design) Mailand
Sept.- Dez.1999
Praktikum, Estrostudio Gallarate
seit 2000
in Hamburg als freischaffende Künstlerin tätig
seit 2004
Mitglied in der AdK (Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks) Hamburg
1999
„Gioielli in Movimento“, I.E.D. Diplom
„I Mille Volti del Cristallo“, Swarovski, Triest
2000
„12“, Mailand
„Zahlen sie an Kasse 9“, Künstlerhaus Hamburg
2001
„Nina Helms – Schmuck“, Schmuckgalerie Ringspiel Hannover
2002
Museumsshop Museum Wiesbaden
2002 /2003
Inhorgenta, München
seit 2004
Ausstellungen der AdK Hamburg:
„Freischwimmer“ im Hamburger Hof
Design Days
Osterausstellung im Hotel Lindtner
Literaturhaus
Tag der offenen Werkstätten
Zeughausmesse für angewandte Kunst Berlin
Museumsshop Museum für Kunst und Gewerbe
Handwerkskammer etc.
seit 2006
Regelmäßige Teilnahme an der Weihnachtsmesse im Altonaer Museum
2016
AdK in der Handwerkskammer Hamburg
Preis der Handwerkskammer für das beste Einzelstück
… und Vertretung in Galerien.
Jedes Jahr im Frühjahr finden die ETAK (Europäische Tage des Kunsthandwerks) statt.
Im Jahr 2025 wieder vom 4. bis 6. April.
Die Termine und Öffnungszeiten der teilnehmenden Läden und Werkstätten sind auf der Webseite gelistet.
Auch ich werde teilnehmen!
Alle zwei Jahre stellt die AdK (Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks), zusammen mit der Gedok, in der Biennale Angewandter Kunst Hamburg aus.
Zweimal fand diese Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte statt.
Da dieses zurzeit umgebaut wird, war 2024 das Museum der Arbeit unser wunderbarer „Gastgeber“.
Das wird wahrscheinlich auch 2026 so sein, wenn die AdK ihr 70jähriges Jubiläum feiert!
– In liebevoller Erinnerung und mit herzlichem Dank –
– Inhalte folgen nach… –
Behnstraße 59